Tattoo Studio Braunschweig
OLD SCHOOL - BLACK & GREY - NEW SCHOOL - JAPANESE
Ein Überblick über die verschiedenen Tattoo Stile
In diesem Style Guide möchten wir Dir einen Überblick über die vielen verschiedenen Arten der Tattoo Kunst an die Hand geben. Den wer unseren Artikel zum Thema „Die Geschichte des Tattoos“ bereits gelesen hat weiß, dass es viele Kulturen und Abstammungen dieser Körperkunst gibt. Und auch heute noch entwickeln sich Techniken, Materialien und Kunstformen weiter. Verschiedene Stile verschwimmen in einer Symbiose und entwickeln sich zu selbstständigen Stilrichtungen, Trends und manchmal auch nur zu vorübergehenden Modeerscheinungen – Stichwort Arschgeweih.
Ein kleiner Tipp von uns – wenn Du noch gar keine Richtung für dein Tattoo gefunden hast, informiere dich erstmal hier bei uns im Tattoo Studio Braunschweig oder Online – und besuche auch gerne mal eine der vielen Tattoo Messen und Tattoo Conventions. Hier hast du die Möglichkeit viele verschiedene Stilarten zu entdecken und kannst viele Motive live vor Ort bestaunen.
Solltest du auch danach immer noch nicht sicher sein wie Dein Tattoo mal aussehen soll, sprich uns einfach an oder schreibe und eine Nachricht. Gerne beraten wir dich und finden gemeinsam heraus welcher Style am besten zu dir passt.
Tattoo Stil: Black & Grey (Cover Up geeignet)
Bei der Black & Grey Methode wird nur eine Farbe für das Motiv verwendet: schwarz. Durch verschiedene Verdünnungen der schwarzen Farbe entstehen neben kräftigen Linien und Flächen, auch fein abgestimmte, weiche Schattierungen und Verläufe. Entstanden ist der Stil Black & Grey in amerikanischen Gefängnissen. Da man an farbige Pigmente im Gefängnis so gut wie nicht herankommt, müssen sich die heimlichen Tatowierer bis heute hauptsächlich mit schwarzen Pigmenten zufriedengeben. Doch steht der Stil Black & Grey schon lange nicht mehr Knast Tattoos. Spätestens seitdem Jack Rudy und sein Kumpel Charlie Cartwright diese Stilart in den 80ern salonfähig machten, verbreitete sich diese Stilart vom hippen Kalifornien aus in die ganze Welt. Neben dem prägen des Stils, haben die beiden auch die Tattoo-Maschine weiterentwickelt, um mit der Single-Needle Maschine noch bessere Schattierungen kreieren zu können. Good Times Charlie wie sich Cartwright nennt, führt seinen Tattoo Shop in Kalifornien bis heute.
Tattoo Stil: Oriental (Cover Up geeignet)
Diese auch Asia-Style genannte Stilrichtung hat Ihren Ursprung auf der Insel Japan und verbreitete sich besonders durch die mafiaähnliche Gang Yakuzza zuerst in Fernosten und dann in der ganzen Welt. Wie vieles in der japanischen Geschichte, hat auch das Tattoo eine lange Tradition. Man behauptet das die Japaner bereits in der Steinzeit ihre Haut mit kunstvollen und bedeutsamen Motiven geschmückt haben. Da die Japaner ihre Ahnen jedoch nicht mumifizieren oder auf andere Weise konservieren, kann dies leider nicht wissenschaftlich belegt werden.
Früher wurden die auffälligen Tattoos in einem Verfahren mit Nadeln, die an Bambusstöcken befestigt waren unter die Haut gebracht. Da die Farbe vorher auf die Haut aufgetragen wurde, ähnelt die Technik eher einem Spritzen als dem klassischen Stechen. Doch noch viel wichtiger als die Technik des Tätowierens selbst, ist die Bedeutung der Tattoos. Das hoch spirituelle Land ist seit jeher für seine Mythen und Sagen bekannt, und so findet sich auch in den japanischen Tattoos meist eine Geschichte versteckt. Beliebte Motive der farbenfrohen Motive sind Drachen, Koi-Karpfen, Geishas, Kirschblüten und passende geometrische Figuren wie Wolken, Wellen, Feuer oder Wasser.
Diese Art des japanischen Tätowierens kommt auch den modernen Tribals sehr nahe.
Tattoo Stil: Realisitc
Wie der Name dieser Stilrichtung schon vermuten lässt, geht es hierbei um eine möglichst realistische Darstellung der Motive. Dabei kommt es nicht darauf an ob es schwarze oder farbige Tattoos sind – oberstes Ziel ist ein fast fotorealistisches Ergebnis. Auch wenn als Motive gerne Menschen oder Tiere gewählt werden, sind der Kreativität beim Stil Realisitc kaum Grenzen gesetzt. Von Landschaften, Gegenständen in Stillleben bis hin zu Fabelwesen ist alles denkbar. Um den realistischen Look zu kreieren ist es für die Tattoo Künstler besonders wichtig feine Linien stechen zu können, aber auch ein gutes Verständnis für Licht, Schatten und Reflexionen des Lichts mit zu bringen. Diese Details verleihen den Motiven den ultrarealistischen Touch.
Eine besondere Untergruppe der Realistic Tattoos stellen die Portraits dar. Oft von geliebten oder bewunderten Menschen inspiriert, stellt dieser Stil eine besondere Herausforderung dar. Um die feinen Gesichtszüge, Mimik, Augen, Ausdruck und viele weitere Faktoren perfekt umzusetzen, bedarf es an viel Geschick, Erfahrung aber auch Geduld. Denn nur wenn das Portrait nicht nur gut getroffen wird, sondern das Motiv später auch lebendig aussieht kann man von einem gelungenen Portrait sprechen.
Tattoo Stil: Old School
Der traditionelle Stil Oldschool kommt von Übersee und wird daher auch als American bezeichnet. Er ist eng mit dem entstehenden Tattoo Trend im letzten Jahrhundert verbunden und zeigt auch deshalb oft Motive aus der Seefahrt. Zu den absoluten Klassikern des Traditional genannten Stils gehören Anker, Segelschiffe, Meerjungfrauen, Totenschädel und das fast schon popkulturäre Herz mit dem Schriftzug „Mom“. Der amerikanische Stil entwickelte sich jedoch auch stets weiter und so kann man auch an den Motiven, als auch der Technik die jüngere Geschichte erkennen. Die Motive aus dem zweiten Weltkrieg waren zum Beispiel Motive und Sprüche der damaligen Militärs als auch Pin-Up Girls besonders beliebt.
Tattoo Stil: New School
Kein Old School ohne die Entwicklung einer New School Stilrichtung. Doch lässt sich diese Stilrichtung noch nicht so richtig kategorisieren und da sie sich immer noch weiter entwickelt will sie dich vielleicht auch nicht in Schubladen stecken lassen. Die meist bunten und farbenfrohen Motive, lehnen sich inhaltlich etwas an den Old-School und die amerikanische Pop- und Comic-Kultur an und zeigt sich mit starken Farben und klaren Outlines. Den Möglichkeiten in dieser Stilart sind jedoch kaum Grenzen gesetzt.
Die Hybridform Neo-Traditional wurde von Tattoo Artists in einer Verbindung aus New School und Old School erschaffen. Trotz einiger Unterschiede im Detail, geht es im Allgemeinen darum aktuelle Motive wie z.B. aktuelle Kultfiguren, im Stil und mit der Technik des Old School Ink Tattoos umzusetzen. Neo Traditional Tattoos sind dabei nicht ganz so farbenfroh gestochen wie New School Motive und haben einen bewussten nicht perfekten Touch.
Tattoo Stil: Buena Vista (bedingt Cover Up geeignet)
Der Buena Vista Tatto, auch unter der Bezeichnung Trash Polka bekannte Style, ist für die Welt der Tattoos noch relativ jung. Er kommt aus Deutschland und wurde vor allem durch die Artists des Buena Vista Tattoo Studios geprägt. Hier treffen fotorealistische Black & Grey Portraits auf geometrische Formen und Verläufe. Um den einfarbigen Black & Grey Tattoos noch mehr Tiefe zu geben, enthalten Trash Polka Tattoos zusätzlich die Farbe Rot zur Akzentuierung.
Tattoo Stil: Blackwork (optimal Cover Up geeignet)
Der Stil Blackwork lässt sich eigentlich nur schwer kategorisieren da er in der Umsetzung wie auch in der Motivauswahl nur wenige Einschränkungen kennt, doch eines haben Sie alle Gemeinsam, die einzig verwendete Tinte ist schwarz. Im Gegensatz zu den Black & Grey Tattoos wird bei dieser Technik jedoch „nur“ mit der Farbe schwarz gearbeitet und es wird auf graue Abtönungen verzichtet. Vielmehr wird verschieden starken Strichstärken eine gewisse Plastizität erreicht und auch Schatten und Konturen dargestellt. Bei den Motiven ist von illustrativ, über geometrisch bis hin zu biologisch-natürlichen Formen alles möglich.
Eine nicht verwandte aber nicht zwingend als Unterkategorie zählende Stilart ist die aktuell sehr moderne Stilrichtung der Fineline Tattoos. Diese dezenten Motive zeichnen sich durch ultra feine Linien und Konturen aus, sind wegen ihrer minimalistischen Art beliebt und kommen daher in den meisten Fällen ohne zusätzliche Farbe aus.
Tattoo Stil: Maori (bedingt Cover Up geeignet)
Der Stil der Maori geht auf die alten indogenen Inselvölker des Atlantiks zurück und galt als Stammestätowierung. Der Stil wird auch als polynesischer oder Stil der Samoaner genannt. Früher galt die Körperbemalung noch als Zeichen des Ranges innerhalb des Stammes und erzählte die Lebensgeschichte des Trägers. So wurden besonders Krieger und wichtige Personen innerhalb der Stämme mit besonders ausschmückenden Mustern und Symbolen tätowiert. Ein besonders bekannter Träger dieser Stilrichtung ist Dwajne „The Rock“ Johnson der selbst auch von den Samoanern abstammt. Die Motive zeigen sich bewusst körperbetont und werden nach einer groben Vorgabe mit Schablonen, frei Hand auf den Körper aufgemalt und anschließend tätowiert. Zwischen den fließenden Linien finden sich viele geometrische Elemente die zu einem Großteil ausgefüllt werden.
Tattoo Stil: Biomechanic (Cover Up geeignet)
Dieser Stil wurzelt in den Blockbustern der 80er Jahren der Filmindustrie Hollywoods. Nachdem Hits wie Terminator, Alien oder Star Wars die Science-Fiction in unsere Kinos und Wohnzimmer brachten, wurde auch die Tattooszene biomechanisch. Ganz nach dem Vorbild der Roboter und Cyborgs, entstanden realistische Tattoos die im wahrsten Sinne unter die Haut gingen. Oft zeigen die Tattoos wie Schaufenster in den Körper des Trägers und verschmelzen dort Mensch und Maschine mit Metallstangen, Gewinden, Gelenken, Schläuchen und vielem mehr. So bilden die Motive aus Muskeln, Sehnen, Adern und den mechanischen Elementen den Biomechanic Style. Auch heute noch entwickelt sich der Stil in der Szene immer weiter und wird auch wie die Remakes der Filme aus den 80igern aktuell neu befeuert.
Tattoo Stil: Watercolor (kaum Cover Up geeignet)
Wie der Name dieser Stilrichtung schon vermuten lässt, suchen wir hier vergeblich nach schwarz gezeichneten Konturen. Ganz nach dem Vorbild der Aquarell Malerei fließen hier bunte und leuchtende Farben quasi ineinander. Doch nicht nur die verschiedenen Farben, sondern auch die Verläufe in den Flächen und die darunter hindurchschimmernde Haut lassen großen kreativen Spielraum. Und den nutzen die Tattoo Künstler auch. So entstehen teils beeindruckende Kunstwerke in dieser Stilrichtung – nur das diese Gemälde nicht in einem Museum versauern müssen.
Tattoo Stil: Dotwork
Beim Stil Dotwork, zu deutsch Arbeit mit Punkten, finden wir vor allem eines nicht – Linien. Wie es der Name dieser grafischen Stilrichtung schon sagt wird hier ausschließlich mit Punkten gearbeitet. Doch wer hier ein langweiliges Tattoo erwartet täuscht sich, genauso wie die Augen beim Betrachten eines Dotwork Tattoos. Denn mit den teils winzig kleinen Punkten lassen sich ganze Gemälde so in Szene setzen, dass sie aus der Distanz wie Linien und Schatten aussehen. Was wir für ein Dotwork Tattoo mitbringen müsst? Zeit, Geduld und der Tätowierer am besten ein ruhiges Händchen sowie den nötigen Blick fürs große Ganze.
Tattoo Stil: Geometric
Auch dieser Stil profitiert von dem aktuellen Trend des Minimalismus und ist neben Fineline und Dotwork Motiven auf eines der Motive, die immer häufiger nachgefragt werden. Ziel des Geometric Stil ist es, mit perfekt symmetrischen Mustern für einen angenehm zu betrachtenden Effekt zu sorgen. Doch da der menschliche Körper keine flache Leinwand ist, braucht das perfekte Geometric Tattooing ein geschultes Auge und viel Erfahrung. Denn nur wenn die Formen und Linien exakt gestochen werden, entsteht die angestrebte Symmetrie.
Auch wenn es dafür keinen eigenen Stil gibt, darf man das Lettering in der Tattoo Szene nicht vergessen. Hier werden mit Nadel und Farbe Motive in Wort und Schrift kunstvoll unter die Haut gebracht.